1.  Begleittext  zu den Fotoarbeiten
Ansprache aus Anlass des Gottesdienstes zur Ausstellungseröffnung
Am 22.Febr. 1998 im Gemeindezentrum Wolbeck
* auf dieser Seite!

2. Informationen zum Fotografen


3.  Fotoarbeiten zum Thema:
      "AugenBlicke der Begegnung im Alter"

Fotoarbeiten zum Thema "Pflegeberechtigte Alte im Heim".

 

 

1.

BEGLEITTEXT ZU DEN FOTOARBEITEN AUS DEN JAHREN 1991 BIS 1994

Die Veröffentlichung  der Fotoarbeiten ermöglichte:
Das Einverständnis der Pflegeberechtigten und  das ihrer pflegenden Angehörigen.

Wer liebt, hängt nicht nur an den "Fehlern" der Geliebten, nicht nur an Ticks und Schwächen einer Frau, ihn binden Runzeln im Gesicht und Leberflecken, vernutzte Kleider und ein schiefer Gang, viel dauernder und unerbittlicher, als alle Schönheit.
Walter Benjamin   "Einbahnstraße"


Ursprünglich dienten mir die Foto und Videoarbeiten im Altenheim zur Dokumentation meiner Arbeit.
Da es im Bereich der Altenarbeit wenig vorgefertigte Materialien gibt, die man kaufen könnte um sie in Projekte der Therapie und Betreuung einzusetzen kam ich auf die Idee sie mir selber zu schaffen.
Das Portraitfoto erschien mir als geeignetes Medium um die eigenen Vorstellungen der Alten über ihr Aussehen zu aktualisieren.
Ich zerschnitt die Fotografien zu großflächigen Pusseln und setzte sie anschließend mit dem fotografischen Objekt wieder zusammen. ( Versuch und Irrtum/Gedächtnistraining) In Erinnerung geblieben ist mir die Freude der Alten, beim Fototermin einmal im Mittelpunkt zu stehen.
Als von den Alten selbst der Wunsch geäußert wurde einen Aufenthaltsraum mit einigen Altenfotos auszuschmücken war es beeindruckend zu erleben, wie sehr die Bewohner es genossen, sich selbst einmal auf einer Fotowand unter den anderen zu entdecken, sich vergleichen zu können, herausgehoben und wichtig zu sein.

Ich habe dieser Ausstellung den Titel "AugenBlicke" gegeben, weil oft im Alter Sprache und Mimik als Ausdrucksmittel fehlen oder ganz verloren gegangen sind. So sind es allein die Augen, die mir Informationen über die Befindlichkeit der Seele des Betroffenen liefern, einer Seele die auch der Pflege bedarf, einer Pflege mit sehr hohem Zeitaufwand, die leider durch Pflegeversicherung in nur unzureichendem Maß abgedeckt wird.
Ich möchte mit der Ausstellung wieder mehr Nähe zu den Menschen herstellen, die durch altersbedingte Einschränkungen gekennzeichnet aber deswegen nicht invalide, also unfähig sind. Ihre andere Befähigung, drückt sich in der Fähigkeit aus, auf den Anderen zugehen zu können, ihn zu berühren, Freundschaften zu pflegen, um Beziehungen aufrecht zu erhalten. Lieben zu können, ohne daraus einen Vorteil erzielen zu wollen. Im Sinne des Paulus zu erkennen, ohne sich von der Fassade des Anderen beeinflusst zu zeigen. Den Mitbewohner so anzunehmen wie er ist,    in der reizarmen Wirklichkeit Heim, die sie so akzeptiert haben, - in Ihren Gedanken lieber der Vergangenheit zugewandt.
Wer den anderen lieben will, muss sich selbst lieben können.
Ich weiß aus eigener familiärer Erfahrung, das der Wunsch zur häuslichen, ambulanten Versorgung des alten, behinderten Familienmitglieds vorrangiger und natürlicher Wunsch der Angehörigen ist. Aber was ist mit mir, wenn ich die nun alt gewordenen Eltern, aus Ihrer ursprünglichen Funktion für mich gleiten sehe?
Wenn sie mir Schmerzen bereiten beim Anblick Ihrer Hilflosigkeit, statt mir zu raten, helfen und beizustehen. Wenn die Versorgung der Alten Daheim, die Erziehung und Versorgung der eigenen Kinder beeinträchtigt. Die eigene Partnerschaft gefährdet wird oder eine weiter Pflege Zuhause, zu Einschränkungen an meinem Arbeitsplatz führt. Ich so gezwungen würde Arbeitszeit zu reduzieren.
Am Rande der Entscheidung: Heimunterbringung, einer Entscheidung die für alle Beteiligten ein Leben lang halten soll, wird Liebe nicht all zu selten zu einer sehr

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